Amazon ist in der Welt des Selfpublishings und Buchhandels nicht mehr wegzudenken. Für viele Autor:innen ist Amazon ein unverzichtbares Werkzeug, um ihre Werke einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Doch gleichzeitig steht der Tech-Gigant immer wieder in der Kritik. Und das nicht nur wegen seiner Dominanz auf dem Buchmarkt.

Aber was ist Amazon denn nun? Freund oder Feind von Autor:innen? Genau diese Frage haben sich Cara K. Lynn und Christine Rödl in der Folge 145 vom Zeilenschlinger Podcast gestellt.

Die Vorteile der Veröffentlichung über KDP

Amazon hat zweifellos die Art und Weise revolutioniert, wie Autor:innen ihre Bücher veröffentlichen und vertreiben. Durch Kindle Direct Publishing (KDP) können Autor:innen ihre Werke ohne die Notwendigkeit eines traditionellen Verlags direkt veröffentlichen. Die Autor:innen haben somit die volle Kontrolle über alle Entscheidungen rund um ihr Buch, wie die Gestaltung des Covers oder die Höhe des Verkaufspreises.

Wer sich dazu entscheidet, exklusiv auf Amazon zu veröffentlichen, erhält außerdem bei eBooks bis zu 70 % des Nettoerlöses als Tantiemen. Und damit deutlich mehr als bei anderen Selfpublishing-Anbietern, bei denen zusätzlich oft noch Kosten für jede einzelne Veröffentlichung, zum Beispiel für eine ISBN, oder nachträgliche Änderung entstehen.

Darüber hinaus bietet Amazon eine riesige Reichweite und Zugänglichkeit. Mit Millionen von Leser:innen, die täglich auf der Suche nach neuen Büchern sind, kann die Veröffentlichung über Amazon Autor:innen dabei helfen, ein breites Publikum zu erreichen, das sie auf andere Weise vielleicht nie erreicht hätten.

Die Schattenseiten von Amazon: Autor:innen in der Abhängigkeitsfalle

Trotz dieser Vorteile gibt es jedoch auch Herausforderungen und Risiken, denen Autor:innen gegenüberstehen, wenn sie sich für Amazon entscheiden. Eine der größten ist die starke Abhängigkeit von der Plattform. Da Amazon einen so dominanten Anteil am Buchmarkt hat, können plötzliche Änderungen der Richtlinien oder Algorithmus-Updates gravierende Auswirkungen auf die Sichtbarkeit und den Erfolg eines Buches haben.

Autor:innen stehen oft vor dem Dilemma der Exklusivität. Amazon bietet bestimmte Vorteile, wie die Teilnahme am Kindle Unlimited-Programm, wenn Autor:innen sich dazu verpflichten, ihre eBooks mit KDP Select exklusiv über Amazon zu vertreiben. Doch für diese Vorteile müssen Autor:innen darauf verzichten, ihre eBooks auch in anderen Shops anzubieten. Dadurch rutschen sie immer weiter in die Abhängigkeit.

Neben den Nachteilen für Autor:innen gibt es eine weitere Gruppe, die unter dem Online-Giganten leidet: Die kleinen Buchhandlungen, die mit ihm konkurrieren müssen und keine Möglichkeit haben, exklusive Titel in ihr Verkaufsprogramm aufzunehmen.

Fazit: Solltest du über KDP veröffentlichen?

Ob Amazon die geeignete Plattform für dich ist oder nicht, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Obwohl die Plattform viele Vorteile bietet, solltest du dir auch ihren Risiken bewusst sein. Je nachdem, welche Ziele du mit einer Veröffentlichung verfolgst, musst du die Vor- und Nachteile für dich abwägen und überlegen, ob du auf diesem Weg deine Leser:innen am besten erreichen kannst.

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