Als Autor:In kommt man leider nicht drumherum. Früher oder später muss man sich für seine Texte Feedback von anderen einholen. Aber warum ist das überhaupt so? Was genau ist Feedback? Warum ist es so unangenehm? Und was sind die immensen Vorteile, die man dadurch hat? All das erfahrt ihr in diesem Artikel (und noch mehr in unserer Podcast-Folge #120.)

Was ist „Feedback“ überhaupt?

Aus dem Englischen übersetzt bedeutet „Feedback“ einfach „Rückmeldung“. Es ist, laut Wikipedia, „die Grundlage, um Kommunikationsstörungen zu beseitigen.“ (Quelle) Beim Schreiben bedeutet das schlicht, dass man seine Werke in die Hand von Testlesern gibt, die einem zurückspiegeln, wie es bei ihnen ankam – oder eben nicht.

Schreiben ist ein Akt der Kommunikation. Entweder mit sich selber (Tagebucheinträge) oder – in den meisten Fällen – mit anderen.

Als Autor:In Feedback ertragen. Früher oder später muss man sich für seine Texte Feedback von anderen einholen. Aber warum ist das überhaupt so? Was genau ist Feedback? Warum ist es so unangenehm? Und was sind die immensen Vorteile, die man dadurch hat? All das erfahrt ihr in diesem Artikel (und noch mehr in unserer Podcast-Folge #120.)

Wir verpacken eine Ansammlung von Ideen in einer Geschichte und geben sie einem Empfänger, der sie dann entpackt und einzelne Ideen behält.

Wir wollen vermitteln.

Wir wollen verstanden werden.

Jede Kommunikation ist ein hin- und her von Rede und Antwort, Aktion und Reaktion. Beide Seiten sind fest darin involviert. Das heißt, unser späterer Leser und unsere spätere Leserin sind ein fundamentaler Teil der Gleichung.

Ohne ihn oder sie können wir unser Ziel, zu kommunizieren, nicht erreichen.

Warum ist für eine Autor:in Feedback dann oft so verdammt unangenehm?

Man bekommt fast das Gefühl, es ist nicht erlaubt, emotional auf Feedback zu reagieren. Es wird gesagt, dass Feedback wichtig ist, dass es „nur dafür da ist, zu helfen“ und dass man dankbar sein soll. All diese Dinge stimmen. Doch sie verneinen einen wichtigen Teil der menschlichen Erfahrung:

Wir alle fürchten uns vor Ablehnung.

Evolutionsbiologisch ist das leicht erklärt. Menschen sind Herdentiere. Alleine sind wir hilflos, insbesondere als Babys (und diese Erfahrung bleibt hängen). Innerhalb des Tierreichs sind unsere Fähigkeiten im direkten Vergleich entschieden unbeeindruckend; weder sind wir besonders schnell, noch mit Klauen ausgerüstet. Und im Armdrücken gegen einen Gorilla sind wir schnell unterlegen.

Wir überleben nur in der Gemeinschaft – indem wir einander beschützen, pflegen, unser Wissen miteinander teilen.

Als Autor:In Feedback ertragen. Früher oder später muss man sich für seine Texte Feedback von anderen einholen. Aber warum ist das überhaupt so? Was genau ist Feedback? Warum ist es so unangenehm? Und was sind die immensen Vorteile, die man dadurch hat? All das erfahrt ihr in diesem Artikel (und noch mehr in unserer Podcast-Folge #120.)

Unser Gehirn weiß das. Es hat noch nicht ganz gemerkt, dass wir nicht mehr in der Wildnis leben und beharrt auf seiner ursprünglichen Programmierung. Wenn wir von anderen Menschen abgelehnt werden, dann sendet es ein Notsignal:

Du wirst alleine sterben.

Und ist das Gehirn erst einmal im Panikmodus, fällt es schwer, rational zu denken.

Deswegen ist es wichtig, dass man nicht versucht, diese Emotionen wegzurationalisieren. Wenn man Feedback erhält ist es wichtig, sich erst einmal ein wenig Zeit zu nehmen, es emotional einzuordnen und zu verarbeiten. Sobald die erste Schockwelle sich gelegt hat, kann man es dann mit etwas Abstand betrachten und umsetzen.

Was haben wir als Autor:innen vom Feedback?

Wenn wir einen Text schreiben, dann haben wir viele Dinge in der Hinterhand.

Wir haben uns Gedanken zu Charakteren gemacht, Magiesysteme entwickelt, einen Spannungsbogen konzipiert. Auch haben wir womöglich mehrere Ideen auf unserem Weg anprobiert und verworfen, die sich in Feinheiten noch im Text verstecken. Es ist eine gewaltige Herausforderung, alle diese Information parallel präsent zu haben während des Schreibprozesses und dabei nicht den Überblick zu verlieren, was man schon einmal erwähnt hat und was noch einer Erklärung bedarf. Oder was man eigentlich kürzen wollte.

Hat man sich zu lange mit einem Text beschäftigt, setzt die sogenannte „Textblindheit“ ein und man kann das Geschriebene nicht mehr richtig bewerten.

Und neben all dem müssen wir auch noch – im Sinne des Kommunikationsaktes – unseren Leser und unsere Leserin im Kopf behalten. Sie wollen wir schließlich erreichen.

Als Autor:in Feedback geben

Feedback ist nicht nur für Autor:innen, sondern auch für Podcasts wichtig. Wenn du mehr über das Thema erfahren möchtest, guck dir die ganze Folge an und hinterlasse uns einen Kommentar mit deinem Feedback zu unserem Podcast.

Der erste Schritt: Unsere Testleser:innen

Ein Testleser oder eine Testleserin macht uns darauf aufmerksam, wo wir uns wiederholt haben oder zu sparsam mit Informationen gewesen sind. Sie spiegeln uns, wie unser Text aussieht, wenn man ihn zum ersten Mal liest – ohne jedes Hintergrundwissen. Dazu ist der Autor oder die Autorin selber kaum in der Lage.

Bonus: Neben der (im besten Falle) konstruktiven Kritik, die Schwachstellen des Textes aufdeckt und dafür sorgt, dass er besser wird, springt vielleicht hier und da ein Lob bei raus. Futter die Motivationsmaschine.

Als Autor:In Feedback ertragen. Früher oder später muss man sich für seine Texte Feedback von anderen einholen. Aber warum ist das überhaupt so? Was genau ist Feedback? Warum ist es so unangenehm? Und was sind die immensen Vorteile, die man dadurch hat? All das erfahrt ihr in diesem Artikel (und noch mehr in unserer Podcast-Folge #120.)

Wie kann man als Autor:in Feedback am besten einsetzen?

Bevor man sich um Feedback bemüht ist es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, was genau man braucht und dies mit dem oder der Lesenden abzusprechen. Je nach Erwartung kann man sein Gegenüber so dafür sensibilisieren, worauf der Fokus gelegt werden soll.

Verschiedene Bedürfnisse erfordern verschiedene Werkzeuge.

Du kommst nicht weiter und vermutest ein Plotloch? Bitte deine Testleser:innen darum, auf die interne Logik zu achten. Gib ihnen vielleicht statt des fertigen Textes einen Szenenplan oder ein Exposé, damit sie sich auf das Wesentliche fokussieren können.

Du weißt nicht, ob du in einem Text die Emotion erzeugst, die du angestrebt hast? Gib deinen Testleser:innen eine Textpassage und bitte sie, darauf zu achten, was sie beim Lesen fühlen.

Du willst deinen Text einreichen und brauchst jemanden, der Fehler sucht? Sag deinen Testleser:innen, sie sollen vorrangig auf Rechtschreibung und Grammatik achten.

Du steckst fest und hast deine Motivation verloren? Es spricht nichts dagegen, den Text einem wohlwollenden Freund zu geben und darum zu bitten, auf die positiven Aspekte des Textes aufmerksam zu machen.

Fazit: Feedback ist ein Werkzeug

Ich sage es oft und bei vielen Aspekten des Schreibens:

Feedback ist ein Werkzeug.

Setze es mit Bedacht ein. Du würdest einen Nagel nicht mit einem Schraubenzieher in die Wand schlagen, oder? Genauso wenig würdest du dir hartes, konstruktives Feedback einholen, wenn du eigentlich motiviert werden willst – oder um weiches Feedback bitten, wenn du deinen Text am Testleser schärfen möchtest.

Hab keine Angst, die meisten Menschen beißen nicht.

Wie gehst du mit Feedback und Kritik um? Schreib deine Meinung in die Kommentare!

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