Monika Malessa:

„Das ist das Buch, das ich zuletzt beendet habe, und ich muss da vorab sagen, entweder man liebt es oder man hasst es. Ich gehöre zu ersterer Gruppe.

Kurz zum Inhalt: es geht um den kleinen Sohn von Abraham Lincoln, Willy, der im Alter von, ich glaube 11 Jahren leider verstirbt und in eine Art Zwischenwelt kommt, das sogenannte Bardo. Das beschreibt eine Art Zwischenstation. In dem Fall zwischen Leben und Tod. Und in dieser Zwischenstation befinden sich auch noch ganz viele andere Geister, Gestalten, Seelen, wie auch immer man diese Charaktere nennen möchte, durch die diese Geschichte erzählt wird.

Also, es ist eine Geschichte, die durch die Charaktere erzählt wird. Man liest immer verschiedene Passagen, es sieht aus wie eine große Zitatsammlung, ehrlich gesagt. Und ich habe deswegen, also nicht nur, weil ich den Plot aberwitzig finde, an manchen Stellen die Hand vor die Stirn geschlagen und laut gelacht, weil ich mir dachte, wie zur Hölle kommt dieser Mensch drauf.

Das sind eben diese verrückten Geschichten, die ich so sehr liebe.

Nicht nur wegen des Plots habe ich es ausgesucht, sondern auch, weil George Saunders wirklich ein Meister der Erzählstimmen ist. Und das ist ja durchaus etwas, was man als Schreibende/Schreibender lernen möchte, verschiedene Charaktere anhand der Erzählstimme auseinanderhalten zu können. Und das gelingt dem Autor ganz fantastisch, finde ich. Er bedient sich teilweise historischer Orthographie. Und teilweise einfach verschiedener Flüche etc. Da möchte ich jetzt nicht zu viel voraus greifen.

Ich kann es wirklich nur wärmstens empfehlen. Das war für mich ein Genuss am Abend, also wie eine kleine Praline vorm zu Bett gehen, selbst wenn ich nur ein paar Seiten geschafft habe, habe ich jedes Mal innerlich jubiliert.

Es war mein inneres Blumenpflücken.


Zu hören in der Folge #151. Es lohnt sich!

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