„Vielleicht habt ihr von mir gehört“, … von Kvothe, dem für die Magie begabten Sohn fahrender Spielleute.

– aus „Der Name des Windes“ von Patrick Rothfuss

Ich möchte gar nicht viel von der Handlung verraten, sondern auf das eingehen, was mich als Lektorin an diesem Roman fasziniert hat. Allen voran die poetische Schreibweise und die liebevolle Charakterzeichnung.

Die Hauptfigur Kvothe ist Besitzer eines Wirtshauses und erzählt seine Lebensgeschichte einem Chronisten, dem er vorher das Leben gerettet hat. Die Erzählung soll drei Tage in Anspruch nehmen. Und hier haben wir schon den ersten Punkt, an dem mein Lektorenherz höherschlug: Rothfuss verstößt bewusst gegen die „Regel“ keine Rückblenden einzusetzen, und macht das auch noch hervorragend. Denn der Roman ist in zwei Zeitebenen geschrieben, was ihn noch spannender macht. Man weiß ja, dass Kvothe die ganzen brenzligen Situationen irgendwie überlebt haben muss, und will nun herausfinden, wie er das geschafft hat.

Kvothe ist kein typischer Held. Er hat permanent Geldsorgen, ist ein begabter Musiker und Magier. Als Straßenjunge wuchs er auf, nachdem seine Eltern von den mysteriösen Chandrian getötet wurden. Um ihnen auf die Spur zu kommen, gelingt es ihm, an der Universität für höhere Magie aufgenommen zu werden. Dort warten viele Herausforderungen auf ihn, die er mit Cleverness (meistens) bewältigt.

Zum zehnjährigen Jubiläum hat der Verlag eine Luxussonderausgabe mit Farbillustrationen herausgegeben, die ich mir einfach kaufen musste. Darin enthalten ist auch eine Karte des „Ewigen Aturischen Reichs“. Ganz schlicht gestaltet mit einer Küstenlinie, Bergen und einem großen Wald. Ich hätte diese Karte nicht gebraucht, freue mich als Fan aber sehr darüber.

Ich gebe zu, ich bin voreingenommen, denn mich hat der Roman vollauf begeistert. Na ja, bis auf eine Kleinigkeit. Der Autor arbeitet gefühlt eine Ewigkeit an dem dritten Band der Reihe und ich habe die Befürchtung, dass er nie fertig wird. Mit dem Schreiben von „Der Name des Windes“ hat er 1994 begonnen; 2007 wurde der Roman veröffentlicht.

Der zweite Band „Die Furcht des Weisen“ wurde immerhin 2011 veröffentlicht. Der dritte Band soll den Abschluss bilden (wir erinnern uns, dass der Chronist drei Tage Zeit hat, Kvothes Lebensgeschichte aufzuschreiben) und ich hoffe inständig, dass ich das Ende erfahre, bevor ich in Rente gehe.

Mehr über mich erfährst du unter: https://spannung-zwischen-den-zeilen.de/

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