Das Buch „Kind 44“ ist ein atemberaubender Thriller, der mich bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat. Tom Rob Smith taucht mit diesem Thriller tief in die russische Geschichte des 20. Jahrhunderts ein, kurz nach Stalins Tod.

Der Prolog ist beklemmend und schockierend. Im Januar 1922 herrscht eine große Hungersnot im Land und zwei Brüder jagen auf der Suche nach Nahrung eine Katze. Beide Kinder begegnen das Grauen an diesem eiskalten Wintertag. Leider schafft es nur einer dieser Jungen zurück zu seiner Mutter.

20 Jahre später wird eine Jungenleiche, nackt und übel zugerichtet, auf den Bahngleisen gefunden. In der damaligen Sowjetunion gab es offiziell keine Verbrechen. Und so wird der Mord zum Unfall erklärt und die Umstände vertuscht.

Der Geheimdienstoffizier Leo Demidow kann jedoch die Augen nicht verschließen, als der nächste Mord passiert. Und so beginnt er zu ermitteln und bringt damit sich und seine Familie in tödliche Gefahr. Für ihn steht fest: Es handelt sich um einen Serienmörder.

In diesem Buch geht es um die Vertuschung von Verbrechen, um den barbarischen Umgang mit Verbrechern oder Staatsfeinden und den Verhörmethoden der Regierung. Und vor allem um die Fragen: Wer tötete diese vielen Kinder und warum?

Smith ließ sich von den Serienmörder Andrei Romanowitsch Tschikatilo inspirieren, der zwischen 1978 und 1990 nachweislich 53 Menschen, darunter viele Kinder, tötete. Für seine Taten wurde er 1994 hingerichtet.

Leo Demidow muss sich entscheiden: Ist es wichtig gerecht und moralisch zu handeln, auch wenn das eigene Leben auf der Suche nach dem Mörder bedroht wird?

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