Willkommen zurück zur Rubrik „Wort der Woche“. Heute haben wir ein wohlklingendes Wort mitgebracht, das etwas sehr Trauriges bezeichnet: Makulieren.
Bücher unentgeltlich aus dem Verkehr ziehen: Makulieren
Okay. Wir müssen jetzt alle ganz stark sein.
Durchatmen.
Denn ja, es ist leider die harte Verlagsrealität, das Bücher, die sich nicht mehr verkaufen lassen, und auch nicht an moderne Antiquariate verkauft werden können, makuliert werden.
Dazu ein Auszug aus Wikipedia:
Im Mittellateinischen bedeutet maculatura „beflecktes, schadhaftes Stück“, was sich vom Lateinischen maculare „fleckig machen, besudeln“, bzw. macula „Makel“ ableitet.
Was „makulieren“ mit Makel zu tun hat
Wenn ein Buch aber nur einen „Makel“ hat, kann es oft noch als sogenanntes Mängelexemplar zu einem günstigeren Preis verkauft werden.
Schwierig wird es bei den Ladenhütern, die zwar äußerlich und innerlich wunderhübsch sein mögen, sich aber leider nicht mehr verkaufen und dadurch den heißbegehrten Platz im Buchhandel belegen. Dieser kann dann nicht verkaufte Bücher wieder zurücksenden, wodurch dem Verlag wiederum Lagerkosten entstehen.
Ein Buch zu makulieren ist also in der Regel eine wirtschaftliche Entscheidung. Eine andere Möglichkeit wäre noch, dass ein Buch gerichtlich aus dem Verkehr gezogen werden muss. Zum Beispiel, wenn Persönlichkeitsrechte verletzt werden.
Zum Abschluss noch eine Zahl von Wikipedia, ich gar nicht glauben möchte.
Nach Schätzungen aus dem Jahr 2001 werden jährlich etwa 16 Millionen Bücher makuliert.
Das muss ich jetzt erstmal verdauen.