Erstmal gilt zu klären, was genau sind Bücher mit schweren Themen? Johanna, Anne und Luga eruieren, was sie für sich als schweres Thema erachten. Hier ist das Feld breit gefächert: Von psychischen Erkrankungen über Krankheiten bis hin zu Tod und Krieg war alles dabei. Auch traumatische Erlebnisse/Erfahrung werden oft in Büchern/Geschichten/Texten verarbeitet. Auch das Genre in dem diese Themen angesprochen/verarbeitet, ist sehr großer Aspekt, der nicht außer Acht gelassen werden sollte.

Um die beste Marketingstrategie für dich und dein Buch herauszufinden, sollte auch hier, wie bei allen anderen Büchern, die korrekte Zielgruppe eruiert werden. Wobei nicht zu vergessen ist, das bestimmt Themen auch mit Trigger-Warnungen zu versehen sind, um Leser*innen ggf. zu schützen.

Wir haben in unserem Austausch zu dem Thema festgestellt, dass das Marketing für Belletristik am unkompliziertesten ist, da man sich hier anhand der Geschichten orientieren kann und die gängigen Marketingstrategien funktionieren. Bei Lyrik und Kurzprosa wird es hingegen schwierig. Aber warum?

Gerade lyrische Texte können mit wenigen Worten genau auf den Punkt eine bestimmte Emotion umschreiben und auch auslösen. Während in der Belletristik ein Handlungsstrang verfolgt wird und man während der ganzen Geschichte viele verschiedene Emotionen durchlebt und auch selten so Fokussiert.

Doch wie ist es nun möglich für Lyrik mit schweren Themen das richtige Marketing zu finden? Aus Lugas Erfahrung sind offline Lesungen sehr effektiv. Es ist also von Vorteil, sich auf die richtige Plakatwerbung vor Ort/Regional zu konzentrieren. Und die Menschen anzusprechen, die selbst mit diesen schwierigen Themen zu kämpfen haben. Diese Lesungen und vor allem die Gespräche danach bieten betroffenen einen Safespace und Austausch. Hanna ergänzte noch an, dass man auch online einen Safespace schaffen könnte, über Zoom-, Discord- oder Twitch-Lesungen schaffen könnte.

Doch im Großen und Ganzen ist auch hier der wichtigste Punkt, zu wissen, was deine Zielgruppe ist. Die gilt es herauszufinden und entsprechend anzuteasern. Denn wer möchte bei einem Buch über Depression und tiefsinnigen Emotionen schon sagen/hören: »Viel Spaß beim Lesen«, denn spaßig wird es dann meistens nicht.

Was würdest du deinen Lesenden sagen, die sich gerade ein Buch bei dir gekauft haben und du weißt, dass es hier eher um Aufarbeitung, Mitgefühl und Verständnisfindung geht?

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