Wer kennt sie nicht, die berühmte Karte in der Anfangssequenz der Serie „Game of Thrones“. Für mich eine der coolsten Karten überhaupt. Auch kann jeder Tolkien-Fan mit Sicherheit die Karte von Mittelerde auswendig zeichnen, wenn er um drei Uhr nachts aus dem Schlaf gerissen wird.

Karten gehören in der High-Fantasy irgendwie zum guten Ton. Auch wenn es mich sehr überrascht hat, dass in den Taschenbuchausgaben von Game of Thrones und Herr der Ringe, die ich besitze, gar keine Karten zu finden sind. Überhaupt habe ich nur sehr wenige Bücher in meinem Regal gefunden, in denen eine Karte abgebildet ist. Eine Tatsache, die mich ziemlich überrascht hat.

Heißt das etwa, man braucht keine Karte zu erstellen?

Jein.

Eine Karte für sich selbst anzufertigen kostet kein Geld und hilft ungemein, den Überblick zu bewahren. Sie ist also ein solides Hilfsmittel für Autor:innen während des Schreibens.

Eine Karte im Buch drucken zu lassen, um die Leser:innen glücklich zu machen, ist schon aufwendiger. Ein paar Punkte mit dem Programm „Paint“ zu zeichnen reicht da nicht aus. Professionell muss sie sein und das kostet gleich wieder Geld. Verlage gehen diesen Schritt oft nur bei Schmuckausgaben von bereits bekannten Romanen oder Autoren.

Karten sind also auch ein Marketingmittel und können die Fanbase glücklich machen. Bestes Beispiel bin ich selbst, die sich ein 1.500 Teile Schwarz/Weiß Puzzle der Karte von Mittelerde gekauft hat.

Vorsicht vor Logikfehlern

Schleicht sich ein logischer Fehler in die Karte ein, die dann im Roman abgedruckt wird, kann das zu Unmut bei Leser:innen führen.

Wenn zum Beispiel die Hauptfigur im Text einen Fluss überquert, wo auf der Karte eine Bergkette den Weg blockiert. Oder die Gruppe Abenteurer benötigt nur wenige Stunden in die nächste Stadt, obwohl es laut Karte keine direkte Verbindung zwischen den Städten gibt oder gar Feindesland dazwischen liegt.

Fazit

Die Gestaltung einer Fantasy-Karte hat Vor- und Nachteile. Mit ein bisschen Übung macht sie unwahrscheinlich Spaß, kann dadurch aber auch wieder vom Schreiben abhalten. Sie sollte immer Mittel zum Zweck sein und den Schreibprozess unterstützen.

Bitte stürze dich nicht in Unkosten, gerade im Selfpublishing, nur um eine Karte im Buch zu haben, weil „man das braucht“. Es ist ein schönes Plus, aber kein Muss.

Aber wenn du eine haben möchtest, dann bitte professionell.

Falls du darüber hinaus auf der Suche nach weiteren Tipps und Hilfestellungen rund um das Schreiben bist, findest du auf der Homepage von Anke Müller weiteres Material, sowie ihre Kontaktdaten. https://spannung-zwischen-den-zeilen.de/

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