Was wie eine niedliche Zuschreibung klingt, ist eigentlich ein Wort für eine nicht so schöne Eigenschaft. Kennst du unser Wort der Woche?

Wo kommt es her?

Nein, das Adjektiv „saumselig“ wird nicht in gehobenen Kreisen von Schneiderinnen und Schneidern benutzt. Denn mit dem Saum eines Kleidungsstück hat das Wort nichts zu tun. Stattdessen kommt es von dem Substantiv „Saumsal“. Nie gehört? Dann lies weiter!

Ein Wort, das auf der faulen Haut liegt

„Saumsal“ bedeutet dem Duden zufolge so viel wie Nachlässigkeit. Dementsprechend bezeichnet „saumselig“ eine Person, die zum Beispiel lieber noch eine Weile auf der Couch liegt und durch Tiktok scrollt, bevor sie ihren Roman weiterschaut. (Wir schauen niemanden an, versprochen). Das Adjektiv beschreib einen Menschen, der sich in der Ausübung einer Tätigkeit Zeit lässt, langsam arbeitet.

Langsame Hexen und Zauberer

Mit unserem Thema der Woche hat das Wort also weniger zu tun. Wobei – wenn du eine diverse Fantasy-Geschichte schreiben möchtest, willst du vielleicht einen saumseligen Zauberer einbauen, der nicht sofort zur Stelle ist, wenn irgendwo ein bisschen Magie benötigt wird, sondern sich lieber Zeit lässt. Auch das entspricht ja vielleicht nicht unbedingt dem Klischee.

Die Möglichkeiten sind unendlich. Sofern man nicht zu saumselig daran geht.

Mehr darüber, wie Diversität in Fantasyromanen gelingen kann und ob das überhaupt wünschenswert ist, hörst du in der neuen Folge. Eve und Caro sprechen über das Thema im Interview mit „Textehexe“ Juri Pavlovic.

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