Vor einigen Wochen ist mir ein Buch von Sigrid Heuck in die Hände gefallen. Ein Pferdebuch, das die Geschichten „Windmähne“ und „Lauf, Rasputin, lauf!“ enthält. Und um letztere soll es heute hier gehen.

Um ehrlich zu sein, habe ich lange mit mir gehadert, ob ich das Buch hier wirklich vorstellen soll, denn darin wird eine diskriminierende Bezeichnung für Sinti und Roma verwendet, von der ich mich klar distanziere. Aber es gibt eine Sache, die ich euch trotzdem zeigen will: die besonderen Kapitelüberschriften.

Der Inhalt kurz erklärt

Es geht um das Mädchen Maruschka, das Pferde über alles liebt. Als ihre Familie bei einem Brand alles verliert, verschwindet auch ihre geliebte Stute Smetanka. Um Geld zu verdienen und den Pferden trotzdem nah sein zu können, gibt sich Maruschka als Junge aus und arbeitet fortan als Stallbursche. In diesem Stall lernt sie auch den Araberhengst Rasputin kennen, der jeden Reiter zuvor abgeworfen hat…

Jede, die bereits einige Pferdegeschichten gelesen hat, kann erahnen, wie es weitergeht. Allerdings ist das noch lange nicht das Ende der Geschichte.

Kapitelüberschriften einmal anders

Irgendwann dieses Jahr habe ich eine Diskussion auf Instagram verfolgt, in der es darum ging, dass Autor:innen sich keine Namen mehr für ihre Kapitel ausdenken, sondern sie einfach nur noch nummerieren. Und tatsächlich gehöre auch ich zu denjenigen, die sich oft keine Kapitelüberschriften mehr ausdenken. Mich stört es allerdings auch nicht wirklich, wenn ein Buch, das ich lese, keine richtigen Namen für Kapitel hat.

In „Lauf, Rasputin, lauf!“ sind die Kapitel sowohl nummeriert als auch beschrieben. Und zwar auf eine ganz besondere Art, die ich bisher so noch nirgends gesehen habe. Oder zumindest erinnere ich mich an kein Buch, indem es auf diese Weise gehandhabt worden ist.

Kapitelüberschrift: "Das dritte Kapitel geht ziemlich traurig weiter. Aber wer es überspringen möchte, der verliert den Faden der Geschichte."

Neben einer klaren Nummerierung wird zu Beginn jedes Kapitels der Inhalt kurz erläutert. Mal etwas ausführlicher und mal etwas weniger ausführlich. Und um ehrlich zu sein, finde ich diese Art der Kapitelbenennung wahnsinnig interessant. Und sie haben mich ein klein wenig dazu inspiriert, bei meinem aktuellen Schreibprojekt den Kapiteln wieder eine richtige Überschrift und nicht mehr nur eine Nummer zu verpassen.

Besondere Kapitelüberschriften: "Im zehnten Kapitel wird ein Missverständnis aufgeklärt. Danach findet alles ein gutes Ende."

In der Podcastfolge #133: Schreiben mit ADHS mit Eve Skillane habe ich außerdem noch weitere der Kapitelüberschriften vorgelesen. Hört doch gerne mal rein!

Wie steht ihr zu Kapitelüberschriften? Vermisst ihr sie oder haltet ihr sie für unnötig? Und welche Besonderheiten habt ihr schon gesehen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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